Hessisches Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz

Innenminister Poseck zieht Zwischenbilanz in Marburg

Die Landesregierung hat am 23. Februar mit dem Sofortprogramm 11+1 für Hessen eine Offensive gegen Kriminalität in hessischen Innenstädten gestartet. Innenminister Roman Poseck besucht nun die teilnehmenden Städte im Rahmen einer HESSENTOUR INNENSTADTOFFENSIVE. Nach Limburg, Wetzlar, Gießen, Offenbach, Wiesbaden, Darmstadt und Fulda wird die Reise in Marburg fortgesetzt.

Der Innenminister hat zunächst die Polizeistation Marburg besucht und sich mit Polizeipräsident Torsten Krückemeier und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Polizei über die bereits durchgeführten Maßnahmen der Innenstadtoffensive ausgetauscht. Anschließend hat er die aktuelle Sicherheitslage der Stadt mit Oberbürgermeister Thomas Spieß erörtert.

Innenstadt sicherer machen

„In den Gesprächen mit der Polizei und der Stadt wurde mir berichtet, dass die Straßenkriminalität in den vergangenen Jahren in Marburg angestiegen ist. Insbesondere von 2021 auf 2022 hat es einen Anstieg um über 200 Fälle gegeben. Darauf haben Polizei und Stadt bereits gemeinsam reagiert und in der Marburger Innenstadt Brennpunktbereiche identifiziert. Seit dem Jahr 2022 gibt es präventive und repressive Maßnahmen, um die Sicherheit in der Innenstadt zu erhöhen. Mit einer ‚Besonderen Aufbauorganisation‘ wurden die Maßnahmen nochmal verstärkt. Um insbesondere auch das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger zu erhöhen, wurden Plakataktionen gestartet, Hilfespots und Hilfeinseln im öffentlichen Raum eingerichtet und gemeinsame Jugendschutzstreifen aus Polizei, Ordnungsamt und Jugendamt eingesetzt. Ich begrüße die gemeinsam erarbeiteten Lösungsansätze, um der Innenstadtkriminalität hier in Marburg wirkungsvoll begegnen zu können. Diese gute Zusammenarbeit hat sich auch im Rahmen der von der Landesregierung gestarteten Offensive gegen Kriminalität fortgesetzt. In Marburg wurden bereits fünf Einsätze mit über 200 Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten mit etwa 600 Stunden durchgeführt. Bei den Maßnahmen wurden 120 Personen kontrolliert und dabei unter anderem Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz und Körperverletzungsdelikte festgestellt sowie Platzverweise erteilt. Neben repressiven Maßnahmen wurden im Rahmen der Offensive auch bereits einige Präventionsveranstaltungen unter anderem zur Eigentumssicherung und Zivilcourage durchgeführt. Hier wird deutlich, dass wir auf einen umfassenden Ansatz setzen, der Prävention und Repression umfasst. Es wäre ein Fehler, nur auf Prävention oder nur auf Repression zu setzen. Es braucht ein gutes Zusammenspiel. Dafür stehen die Initiativen in Marburg exemplarisch. Es freut mich zudem, dass Marburg auf einem guten Weg ist, das Siegel des Präventionsprogramms KOMPASS zu erhalten. Stadt und Polizei verstärken damit ihre Präventionsarbeit weiter und tragen mit verschiedenen Programmen dazu bei, die objektive und subjektive Sicherheit zu erhöhen“, erklärte Innenminister Roman Poseck.

„Hier in Marburg funktioniert das Zusammenspiel zwischen allen beteiligten Behörden bereits gut. Deshalb begrüße ich auch die Diskussionen über eine mögliche Einrichtung einer Waffenverbotszone. Auch eine Videoschutzanlage wird seitens der Polizei angeregt und sollte ernsthaft in die weiteren Gespräche eingebunden werden. Wir sollten alle verfügbaren und rechtlich zulässigen Maßnahmen nutzen, um bestmögliche Sicherheit in unseren Innenstädten zu gewährleisten. Schon jetzt leisten die Stadt Marburg und die Polizei mit ihren präventiven und repressiven Maßnahmen einen wichtigen Beitrag für eine sichere Innenstadt, in der sich die Menschen wohl und sicher fühlen können und der Einzelhandel und Gastronomie gute Rahmenbedingungen haben“, führte der Minister abschließend aus.

Polizeipräsident Torsten Krückemeier sagte: „Wir begrüßen es sehr, dass Marburg ein Teil der hessischen Offensive zur Stärkung der Sicherheit in den Innenstädten ist. In Marburg hatten wir 2023 mit 5.606 Straftaten einen der höchsten Werte der letzten 20 Jahre. Im Vergleich der letzten Jahre mussten wir zuletzt auch sehr hohe Werte bei der Jugend-, Gewalt- und Straßenkriminalität feststellen. Dies zeigt, dass wir unsere bereits bestehenden Maßnahmen fortsetzen und mit einem Bündel an repressiven und präventiven Maßnahmen intensivieren müssen. Wir wollen unter anderem mit der Stadt Marburg insbesondere auch rechtliche und technische Lösungen finden, um die Innenstadt so sicher wie möglich zu machen.“

Hintergrund

Eine erste Zwischenbilanz zeigt, dass seit dem Start der Innenstadtoffensive gegen Kriminalität in Hessen insgesamt fast 900 Kontrollen und über 9.500 Personenkontrollen durchgeführt wurden. Insgesamt waren über 5.000 Kräfte im Einsatz, die fast 29.000 Stunden geleistet haben. Dabei wird die örtliche Polizei bei den Maßnahmen in der Regel durch die Bereitschaftspolizei unterstützt. Bislang sind die Städte Kassel, Fulda, Wetzlar, Marburg, Gießen, Offenbach, Hanau, Darmstadt, Rüsselsheim, Wiesbaden, Limburg und Frankfurt Teil des Programms.

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